Seit ich das Buch „Warum ich nicht länger mit Weissen über Hautfarbe spreche“ von Reni Eddo-Lodge gelesen habe, beschäftigt mich die strukturelle Diskriminierung sehr. Jede Art Mensch die auch nur ein bisschen von der Norm abweicht, hat Nachteile zu befürchten.
Für Menschen mit ASS heisst das ca. 60 – 80 %, sind arbeitslos (Asperger-Syndrom: Ein Autist in der Arbeitswelt (faz.net)). Viele im Spektrum finden trotz sehr guten Ausbildungen und Weiterbildungen keine Stelle.
Wir mussten merken, dass wenn ein Kind aufgrund von ASS der Regelschule nicht folgen kann, die Eltern es ins Homeschooling nehmen, da die Sonderschule keine Option ist, es keinen Platz für Sonderregelungen gibt. Das Kind nicht am Turnunterricht teilnehmen darf, auch wenn es darunter leidet seine Schulkameraden nicht mehr zu sehen. Die soziale Integration wird von den Behörden hinten angestellt.
Kann der autistische Jugendliche, aus was für Gründen immer, dem angebotenen Programm der Regelschule und später der Sonderschule nicht folgen, muss ein neuer Weg gesucht werden. Brüche in der Schullaufbahn und in der Berufsausbildung, dauernde Wechsel und genau diese Situationen sollten doch eigentlich vermieden werden. Struktur und Stabilität ist es was diese jungen Menschen brauchen.
Sie werden ausgeschlossen und das ist nichts anderes als Diskriminierung.