Kindergarten und ASS ein Dreamteam?

Besuchstag

Es ist so weit, das Kind kommt in den Kindergarten. Die Einladung für den Besuchstag ist da! Das Kind freut sich. Als jüngstes Kind der Familie will es endlich auch zu den Grossen gehören.

Am Besuchstag sind bei uns die Maler zu Besuch. Das Kind hilft kräftig mit und unterhält die Maler ununterbrochen. Die Maler tragen Masken, da sie die Farbe aufsprayen, Corona war da noch kein Thema, das Kind möchte eine Maske und bekommt diese auch. Eine seiner Stärken ist um alles was sein Herz begehrt zu bitten und meist hat es damit Erfolg und bekommt, was es möchte.

Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg in den Kindergarten, die Maske muss mit. Sie muss nicht nur mit, sie muss im Gesicht des Kindes bleiben.

Die Kindergärtnerin ist einigermassen erstaunt und fragt, ob es eine ansteckende Krankheit habe. Ich konnte sie beruhigen, alles in Ordnung nur das Kind will die Maske tragen. Sie akzeptiert das ohne Wenn und Aber und das Kind hat einen tollen Nachmittag.

Tolerante Bezugspersonen

Das Kind hatte dank der flexiblen Kindergärtnerin einen tollen Einstieg und auch für die beiden weiteren Jahre, waren beide Lehrpersonen ihm immer wieder eine Stütze. Das Kind hatte da noch keine Diagnose. Viele Gespräche, viele Erklärungen waren notwendig, die die Kindergärtnerinnen gerne annahmen und mit dem Kind dementsprechend umgingen.

Und wenn es nicht so gut klappt

Es gibt leider auch vielen Misserfolge für die Kinder bereits im Kindergarten. Das muss man sich vor Augen führen, 4 -jährige Kinder, die den Erwartungen der Erwachsenen nicht entsprechen und schon da einfach „falsch“ sind. Dabei sind sie richtig genau so wie sie sind, die Erwachsenen können es nur nicht erkennen.

Grosse Herausforderungen

Ein anderes Kind freute sich auf den Kindergarten, der grosse Bruder erzählte die tollsten Sachen, was da alles gemacht werden würde. Der erste Kindergartentag kommt und schon die grosse Herausforderung: die Garderobe. Klein, eng, Kind an Kind, dazu die Eltern, ein grosses Gewusel. Das Kind ist so überfordert, dass es nur noch schreien kann.

Wo ist die Toleranz

Die Mama nimmt das Kind wieder mit Heim. Sie erklärt in einem Telefonat der Lehrperson, wo das Problem sei und ob ihr Kind nicht früher oder später in den Kindergarten kommen könne. Damit ist die Lehrperson nicht einverstanden, das Kind würde sich schon an die Situation gewöhnen.

Das Kind passt sich an, es möchte unbedingt in den Kindergarten. Es kann die Garderobenzeit aushalten, nur verhält es sich nun während der Schulzeit nicht angepasst. Bei der kleinsten Unregelmässigkeit beisst, kratzt und schreit es. Die Lehrperson findet, so könne das Kind nicht mehr in den Kindergarten kommen.

So gelingt das Dreamteam

Unsere Kinder mit ASS brauchen viel Verständnis und Freiraum, mehr als andere Kinder. Eine gute empathische Begleitung und viele Ausnahmeregelungen sind elementar. Erklärt man die Situation den anderen Kindern, akzeptieren diese enorm viel. Im Kindergarten sind die Kinder noch sehr solidarisch und grosszügig.

Erzähl mir deine Geschichte und ruf mich an, ich helfe vermitteln und spreche an was notwendig ist.

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